Wien Hauptbahnhof, Oktober 2015

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Ein Bericht – vielleicht auch eine Anregung?

Neue Erfahrungen in unserem doch schon etwas längeren Leben machen Werner und ich immer gerne, man kann dadurch immer dazu lernen … so wie heute in einige Stunden beim Train Of Hope am Hauptbahnhof.

 

Unsere Eindrücke: relativ gut organisiert, so gut es eben geht, als Neulinge wurden wir kurz informiert, Namensschilder aufgeklebt und los ging´s – dort wo eben grade jemand gebraucht wird. Unsere erste Aufgabe – den Vorplatz sauber zu machen, kehren, Mist wegräumen.. dann Kleiderausgabe, Werner bei den Herren, ich bei Kindern und Damen… heißt auch, zu wissen wo was in welcher Größe liegt, bei Bedarf aus dem Lager nachbestellen, nicht Passendes wieder zusammenlegen, einsortieren UND den Flüchtlingen beim Finden der richtigen Kleidungsstücke zu helfen, selten geht´s englisch, meist aber Farsi od. Arabisch – dann holt man sich jemand der´s kann 🙂
Kurzer Überblick genügte mir… und ich konnte einigen sofort die richtigen Jacken, Hosen usw. geben.
Einen ca. 12-Jährigen machte ich glücklich mit einer schönen, warmen Baseballjacke, eine Frau brauchte einfach alles – als ich ihr ein zweites Paar Socken zu den bereits erhaltenen reichte, wollte sie die nicht nehmen – weil sie eh schon ein Paar hat…. sie wollte wahrscheinlich nicht unbescheiden wirken. Dann eine Familie mit Baby in einem offensichtlich geschenkten Buggy und ca. 1-jährigem Kleinkind obendrauf sitzend. Beide Kinder – eiskalte Finger, der Größere weinte offensichtlich genau deswegen. Ich habe sofort Fäustlinge ausgegraben, Babymodell mit Schnürl und Kleinkindmodell mit Fleece gefüttert, rubbelte dem Kleinen die Hände, das brachte ihn zum Lachen, beim Handschuhe anziehen lachte er noch mehr… wir lachten gemeinsam, blödelten wortlos – doch mir war mehr zum Heulen. Nix für Zartbesaitete – falls das jemand von euch auch einmal machen will.
ABER – sehr empfehlenswert um wieder ein bisserl geerdet und zufrieden heim zu gehen – wir haben ja ein Heim, ein warmes noch dazu!
Denn ist ganz schön kalt draußen, auch im Zelt der Kleiderausgabe… wo davor die Menschen angestellt stehen, heute nicht massenhaft aber doch, von der Security werden sie je nach Platz im Zelt eingelassen – der lässt nur jene vor, die bloß mit T-Shirt bzw. völlig unzureichend bekleidet sind.
Dazwischen auch etwas Stress – auf Druck wird für Menschen Kleidung rausgesucht mit Hilfe einer Farsi-Dolmetscherin… weil der Zug den die Flüchtlinge nehmen müssen bald fährt – wir haben´s geschafft, alle konnten warm angezogen weiterfahren.
Resümee – wir gehen wieder hin, wenn es unsere Zeit erlaubt, aber etwas wärmer gekleidet als heute 😉
Hingehen, mitmachen, neue Erfahrungen sammeln – wäre vor allem für jene dringend angeraten, die Deppertes über die Flüchtlinge von sich geben, ob mündlich oder schriftlich – „Ka Mensch verlasst sei Heimat ohne Grund!“, wie schon Georg Danzer sang…

P.S.: ein Lächeln am Schluss – Werner, Kleidung zusammenlegen und sortieren, DAS war nicht ganz sein Metier – aber er meisterte es souverän! YES!

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Einige persönliche Eindrücke:

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